„Mama, gibt es Haifische in echt?“ unterbrach meine Tochter mein „An-Nichts-Denken“ und ich antwortete: „Ja, aber nicht hier.“ Und prompt lernten wir ein paar Minuten später dazu, dass es dort statt Haifischen andere „große Fische“ gibt. Wir steuerten auf einen kleinen, rot leuchtenden Schwimmer zu und natürlich waren wir neugierig, warum mitten im Leybuchtsieler Becken dieser Schwimmer war und zogen leicht daran.
Womit wir nicht rechneten, war ein ca. 3 kg schwerer Fisch, der scheinbar einem Angler „entwischt“ war. Sofort überlegten wir zusammen, was wir mit dem Fisch machen sollten. Zurück im Wasser, hätte er mit dem Haken wahrscheinlich nicht überleben können. Also entschieden wir gemeinsam, dass wir ihn mitnehmen und an Land versuchen würden, „den Haken zu entfernen“. Leider hat unsere „Rettungsaktion“ nicht geklappt, aber wir haben es zumindest (für die Kinder ;-)) versucht und fanden heraus, dass es sich um einen Zander handelte. Was wir nicht wussten: Das Norder Tief ist unter Anglern besonders durch den Zander berühmt geworden!
Nach dieser entspannten und gleichzeitig aufregenden Stunde auf dem Wasser, wollten wir uns gerade auf den Heimweg machen als wir dachten: „Eigentlich zu schade, um direkt zu fahren.“ Roland und Silvia waren kurz davor, Feierabend zu machen als zwei weitere Gäste noch Kaffee und Kuchen bestellten. Also entschieden wir kurzerhand auch noch zu bleiben, was dank der herzlichen Gastfreundschaft von den beiden auch klappte.
Die Kinder schlemmten noch genüsslich ein leckeres Eis und Silvia brachte uns herrlich gekühlte Getränke. Sogar Spielzeug und Kreide zum Malen brachte die Gastgeberin den Kindern. Bei dem Satz von ihr musste ich schmunzeln: „Ich dachte, Ihr wärt Urlauber!“ Mitten in dieser Feierabend-Stimmung stellte ich wieder mal fest, wie schön es ist, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen.
Keine 15 Minuten Autofahrt, 1 Stunde auf dem Wasser, 2 Eis, 2 Getränke und 2 liebe Gastgeber sorgten für einen wunderschönen Sommerferiennachmittag, der gefühlt wie mindestens 1 Urlaubstag war. Ja, liebe Sonne, es hat sich gelohnt.