Meine Tipps für einen Campingurlaub in Ostfriesland

Meine persönlichen Erfahrungen in Bezug auf Urlaub in einem Wohnmobil hatten sich bis vorletztes Jahr auf mehrere Festival-Besuche mit Freunden beschränkt. Da kann man sich denken: viel darüber berichten konnte ich nicht, denn ich habe mich tatsächlich lediglich zum Schlafen in dem vom Besitzer liebevoll genannten „Bertha“-Mobil aufgehalten.

2022 habe ich dann mit meiner Familie den ersten richtigen Campingurlaub gemacht. Wir haben uns ein mittelgroßes Wohnmobil ausgeliehen, haben uns so gut es geht häuslich darin eingerichtet, sind an die deutsche Küste gefahren und haben eine erstaunlich harmonische Woche verbracht – erstaunlich deswegen, weil mit zwei pubertierenden Kindern auf so engem Raum bei typisch deutschem gemischten Sommerwetter – das hätte auch wesentlich mehr Gewitter innerhalb des Campers geben können. Wir haben uns aber lediglich einmal so richtig in die Haare gekriegt – wegen unterschiedlicher Auffassungen der Uno-Spielregeln…

Insofern bin ich seitdem eine echte Freundin von dieser Art, seine Ferien zu verbringen. Man nimmt ja quasi einen Teil seines Zuhauses mit an einen besonders schönen Ort seiner Wahl und lässt die Erholung und Entspannung wie von selbst bei sich einziehen.

Und wo könnte ein derartiger Aufenthalt des Seele-baumelns besser gelingen als in Ostfriesland? Denn die Region hat auch in dieser Beziehung allerhand zu bieten. Ich darf Euch im folgenden einige besondere Plätze vorstellen.

Hier hat man viel Platz

Im ostfriesischen Wangerland ist ein Campingurlaub mit zwei Superlativen möglich, denn der Campingplatz Schilling zählt zu den ältesten und gleichzeitig zu den größten Deutschlands: seit über 60 Jahren finden hier satte 1500 Wohnmobile ein vorübergehendes Zuhause. Und auch die geographische Lage macht den Urlaub hier zu etwas besonderem, denn der Platz liegt direkt am UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer und verfügt über einen fast vier Kilometer langen Strand, der flach und somit sehr kinderfreundlich zum Meer abfällt. Die kleinen Gäste kommen darüber hinaus im Spielhaus „Seesternchen“ und im eigenen Zirkuszelt voll auf ihre tobenden Kosten. Und auch für die sportlichen Eltern wird einiges geboten, zum Beispiel auf der Drachenwiese mit Kitesurf-Schule, bei geführten Wattwanderungen oder im Rahmen des täglichen Sportprogramms, wo u.a. tolle Nordic-Walking-Touren angeboten werden.

Die Einrichtung bietet alles, was man von einem mit vier Sternen ausgezeichneten Platz erwarten kann: direkter Anschluss für Strom, Wasser und Abwasser für jeden Stellplatz, moderne sanitäre Anlagen, ein Restaurant, ein Supermarkt mit Bäcker, eine eigene Bücherei und mehrere Spielplätze.

Hier ist man quasi unter sich

Ostfriesland ist ja ohnehin gut geeignet, um wunderbar alleine mit sich und der kleinen Welt zu sein. Und die Region bietet tatsächlich einige Campingplätze, wo man tatsächlich ganz für sich in der einzigartigen Natur sein kann.

Zum Beispiel ein abgelegenes Grundstück mit alten Bäumen und einem großen eigenen See in Detern, in der Nähe von Leer. Hier kann man als einziger Bewohner sein Wohnmobil direkt am Wasser parken, dem abendlichen Konzert der Frösche lauschen und sein Glück mit der Angelrute probieren.

Oder ein Stellplatz für lediglich einen Wagen in Varel inmitten von Pferdeweiden – hier wird die natürliche Ruhe wirklich nur durch das Schnauben der Vierbeiner „gestört“.

Es gibt aber natürlich auch kleinere Campingorte in Ostfriesland, wo man doch auch ein paar Nachbarn begrüßen und eventuell Freunde fürs Leben finden kann, die aber dennoch klein und beschaulich sind: Der Campingplatz Eiland auf der Insel Norderney verfügt über 120 Plätze, wovon allerdings bereits 100 mit Dauercampern belegt sind. Das Areal befindet sich im Osten am Rand der Dünen, zum Strand sind es 500 Meter, zur Stadt Norderney sechs Kilometer.

Ähnlich familiär findet man die Gegebenheiten in Zetel vor – der Campingplatz am Königssee bietet Platz für Platz für 100 Naturliebhaber, 60 davon sind an Dauercamper vergeben.

Hier bucht man tierischen Spaß gleich mit

Wer den naturnahen Urlaub im Wohnmobil noch mit einem tierischen Sahnehäubchen versehen möchte, der kommt in Ostfriesland ebenfalls voll auf seine Kosten.

Auf dem Campingplatz „Dangaster Weide“ in Varel stehen einem 50 Stellplätze mit Wasser/Abwasser und Stromversorgung in einer tollen Landschaft nahe des Jadebusens zur Verfügung. Zu den ansässigen Bauernhoftieren, die allesamt artgerecht gehalten und gerne von den Gästen mit versorgt werden dürfen, gehören Schweine, Angus-Rinder, Damwild und Pferde.

Der Ferienhof Ostarle befindet sich zehn Kilometer östlich der Nordseeküste in Neßmersiel und wurde vor fünf Jahren von einem Milchviehbetrieb zu einem Feriendomizil mit riesigem Nutzgarten umgebaut. Es werden u.a. immer noch Ziegen und Pferde gehalten, die sich immer über ein paar Streicheleinheiten freuen – zum Beispiel von den Gästen, die mit ihrem Wohnmobil einen der Stellplätze nutzen.

Richtig tierisch geht es auf dem Ferienhof Lichtsinn in Aurich zu, denn hier gibt es u.a. Esel, Schafe, Ziegen, Pferde, Katzen, Kaninchen und Gänse. Als Besucher hat man ein wirkliches Bauernhof-Feeling mit Traktor-Geräusch, Bienenhotel und großem Garten. Allerdings muss man mit seinem Wohnmobil Glück haben, denn es gibt nur 2-3 Stellplätze.

In einem späteren Artikel werde ich Euch noch weitere Campingplätze für Wohnmobile – und auch tolle Zeltplätze in Ostfriesland vorstellen – denn der Sommer ist ja glücklicherweise noch lang!

Unser Tipp:

Zwar hat man in seinem Wohnmobil ja meistens die Kochgelegenheit mit an Bord und kann sich damit ganz autark selbst versorgen und verpflegen – aber hin und wieder möchte man sich bestimmt auch mal urlaubstechnisch und kulinarisch verwöhnen lassen und das könnt Ihr hier ziemlich gut:

Im Restaurant Heimisch im Nordener Romantik Hotel Reichshof kann man nach Herzenslust wählen unter altbewährten Gerichtsklassikern und einer ziemlich modernen Küche. Alle Lebensmittel kommen dabei aus der ostfriesischen Region und schmecken daher besonders saftig, knackig und gesund. Als Karteninhaber der OSTFRIESLANCARD erhältst Du 10% auf den regulären Preis.
Im Wittmunder Hotel Hinrichs befindet sich das Restaurant Sandbank, welches für den Start in den Tag erst mal ein ausgezeichnetes Frühstück anbietet. Am Abend liest man auf der feinen Speisekarte, wo genau die verarbeiteten Lebensmittel herkommen, auch hier setzt man nämlich auf die Regionalität. Und als OSTFRIESLANDCARD-Besitzer/in erhältst Du nach dem leckeren Mahl noch eine Kaffeespezialität gratis.

Uta Jentjens

Uta – ursprünglich eine jecke Niederrheinerin – ist auf der Nordseeinsel Juist entstanden, wo sie auch 16 Jahre lang gelebt hat. Sie bloggt also über ihre zweite Heimat Ostfriesland – und daneben auf Don´t forget to Hüpf.