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Jetzt könnte ich ja ganz keck überprüfen, ob Sie bei meinen letzten Blog-Artikeln über Wangerooge und Spiekeroog gut aufgepasst haben – denn dann dürfte es Ihnen ein Leichtes sein, die Herkunft des Namens Langeoog zu bestimmen…

Ist diesmal auch wirklich einfach: Oog ist ja der niederdeutsche Begriff für „Insel“ und mit dem ersten Teil des Namens sprechen wir bei Langeoog eben von dem „langen Eiland“. Auch sie gehört zu den sieben ostfriesischen Inseln im Weltnaturerbe Wattenmeer und als Einheitsgemeinde zum Landkreis Wittmund.

Man erreicht die autofreie Insel von Bensersiel aus mit einer Fahrzeit von etwa 30-40 Minuten – und das seit einem Hafenausbau im Jahre 1976 Tide-unabhängig. Die Fährzeiten ändern sich demnach nicht täglich, allerdings unterscheidet man zwischen einem Sommer- und einem Winterfahrplan. Sobald man den ersten Fuß auf den sandigen Boden gesetzt hat, ist man aber noch nicht an seinem Ziel angekommen, sondern muss noch einmal umsteigen. Eine motorisierte Inselbahn verbindet nämlich den Fährhafen mit dem Ortskern. Auf der nur wenige Minuten dauernden Fahrt bekommt man schon mal einen ersten Eindruck von Langeoogs wunderbarer Naturlandschaft.

Ich persönlich verbinde mit dieser Bahn eine lustige Jugend-Anekdote. In dieser Zeit meines Lebens habe ich Cello gespielt und war Bestandteil eines Jugendsinfonie-Orchesters. Eine kleine Konzerttournee hat uns damals auch nach Langeoog geführt. Meine beste Freundin (und das ist sie heute noch!) und ich waren an unserem letzten Abend am Strand, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen und mit einem leckeren Kaltgetränk noch ein bisschen Nordsee-Gefühl zu tanken. Irgendwann haben sich ein paar Jungs zu uns gesellt – es blieb bei einem völlig harmlosen Flirt. Dennoch geriet meine Freundin am nächsten Morgen in helle Panik, als die selben Jungen am nächsten Morgen ebenfalls zur Abreise auf dem Bahnhof standen. So schnell habe ich noch nie jemanden mit hochrotem Kopf in einen Zug stürzen sehen… wir lachen heute noch über diese Szene.

Langeoogs Natur

Besagter Strand ist etwa 14 Kilometer lang. An ihn schließt sich eine Landschaft mit bis zu 20m hohen Dünen an. Dieser Umstand hat die Insel bisher stets ganz gut vor den Sturmfluten der letzten Jahre geschützt, so dass hier bislang nur geringe seeseitige Küstenschutzmaßnahmen erforderlich waren.

Im Südwesten Langeoogs befindet sich das sogenannte „Flinthörn“, ein ausgeprägtes Dünengebiet mit Salzwiesen, welches sich im Laufe der Jahrhunderte durch Sandablagerungen gebildet hat. Seit den 60er Jahren ist dieses Areal unter Naturschutz und darf lediglich auf einem extra angelegten Naturpfad betreten werden. Auf bebilderten Informationstafeln lernt man allerhand über die dort vorkommenden Lebensräume mit ihren Vogel- und Pflanzenarten. Besonders im Herbst, wenn die Zugvögel dort rasten oder nochmal Nahrung für die Reise suchen, sollte man auf jeden Fall ein Fernglas dabei haben.

Im Osten der Insel gelangt man über einen Lehrpfad zum „Osterhook“ – eine Plattform, die ideal ist, um zum Beispiel auch Seehunde zu beobachten. Die beste Zeit dafür ist drei Stunden vor oder nach dem Hochwasser, da die Tiere sich dann auf den trocken gefallenen Sandbänken tummeln und sonnen.

Natürlich werden auf Langeoog auch geführte Wanderungen durch die einzigartige Landschaft angeboten. Eine gute Anlaufstelle ist hier das Vogelwärterhaus (auf halbem Weg zwischen Dorf und Ostende gelegen) mit einer multimedialen Ausstellung.

Auf dem ehemaligen Militärflugplatz ist nach dem Zweiten Weltkrieg auf Langeoog ein ausgedehnter Wald entstanden. Diesen kann man auf vielerlei Art und Weise durchstreifen: zu Fuß, auf zwei Rädern, auf dem Pferd oder Fitness-fördernd. Für alles gibt es passende Wege. Und es lohnt sich, über den (Teller-)Rand des Waldes hinauszuschauen, denn die Insulaner haben dort eine sehr heimelige Schrebergartenkolonie angelegt.

Bilderquelle: …

Das sollte man gesehen haben

Wahrzeichen von Langeoog ist ganz klar der 1909 erbaute Wasserturm. Er steht auf der Kaapdüne, am Wegesrand vom Dorfzentrum zum Strand. Während der Sommersaison kann man die 15 Meter in die Höhe steigen und genießt von der dortigen Aussichtsplattform einen tollen Blick über die ganze Insel. Bei richtig klarem Wetter kann man sogar im Osten Spiekeroog und im Westen Baltrum erkennen.

Das Innere des Turms beherbergt eine Ausstellung über die inseleigene Wasserversorgung, die über eine große Süßwasserlinse unterhalb Langeoogs erfolgt. Noch viel umfangreicher kann man sich über das spannende Thema im Infohaus „Altes Wasserwerk“ kostenfrei informieren.

Die Melkhörndüne in der Inselmitte ist mit ihren 20 Metern eine der höchsten Erhebungen Ostfrieslands und auch von hier aus kann man Langeoog in seiner ganzen Pracht bewundern.

Die Insel verzeichnet rund 1500 Sonnenstunden im Jahr – sollte das Wetter doch mal eher ungemütlich sein, kann man auf zwei echt interessante Museen zurückgreifen:

  • Das Langeooger Schifffahrtsmuseum mit einer großen Sammlung an Schiffsmodellen und einer leider immer noch aktuellen Dauerausstellung „Müll im Meer“
  • Das Heimatmuseum namens „Seemannshus“, ein 1844 erbautes Insulanerhaus, in dessen Räumen Gegenstände und Ausstellungsstücke aus der damaligen Zeit zu sehen sind. Zudem kann man sich hier in der ehemaligen Wohnstube als Nebenstandort des Standesamtes Langeoog trauen lassen.

Zum Bummeln sind die beiden Hauptgeschäftsstraßen im Ortszentrum bestens geeignet, zumal diese eine Fußgängerzone darstellen und viele nette Geschäfte, Kneipen, Restaurants und Cafès zu bieten haben.

Einen besonderen Ort stellt der Langeooger Dünenfriedhof dar, der neben zwei Gedenkstätten für sowjetische Kriegsgefangene und geflüchtete Baltendeutsche auch das Grab der 1972 bestatteten Sängerin Lale Andersen beherbergt. Die Interpretin des weltberühmten Liedes „Lili Marleen“ hatte nämlich von 1945 bis zu ihrem Tod stets den wärmeren Teil des Jahres in ihrem Haus auf ihrer Lieblingsinsel verbracht.

Wenn ich das nächste Mal nach Langeoog fahre, werde ich auf alle Fälle zu Abolengo de Alpaca gehen. Einem 2016 eröffneten Laden mit wärmenden Accessoires und Bettwaren. Und das Beste: hinterm Haus gibt es eine kleine Alpaka-Herde. Diese Tiere finde ich ja einfach herzallerliebst.

Im übrigen ist Langeoog seit nunmehr 10 Jahren die 1. Deutsche Fairtrade-Insel und bietet somit vielerorts ideale Voraussetzungen für einen nachhaltigen Einkauf.

Unser Tipp:

Absolut lohnenswert ist ein Besuch im Langeooger Spezialitätenhaus in der Mitte des Dorfes. Hier wird der Kaffee noch selber geröstet, der Tee per Hand aufgebrüht und der Sanddorn-Schnaps in Eigenproduktion hergestellt. Und seit 2007 wird in einer Ladenecke sogar ein eigenes Bier gebraut – nur eine Sorte (Dunkles), aber die Qualität kann sich wohl sehen – bzw. trinken – lassen.

Die Betreiber haben dabei wohl ihren ganz eigenen Ostfriesen-Charme – den man nach dem dritten Glas dann auch spätestens versteht.

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