Haltet die Stadt sauber!
Wo heute Angestellte der Stadt Emden mit ihren Reinigungsfahrzeugen umherfahren und die Fußgängerzone von Müll und Dreck befreien, da war vor etwa 100 Jahren im selben Auftrag Peterke Janssen de Boer unterwegs.
Die Emderin war Straßenfegerin und hielt die Innenstadt Tag für Tag mit Schippe und Besen sauber. Und das Jahrzehntelang. Denn sie musste alleine für den Lebensunterhalt für sich, ihre Kinder und ihre kranke Schwester sorgen. Peterke Janssen de Boer kam aus ärmlichen Verhältnissen und schlug sich in der Hafenstadt durch, indem sie eben die Stadt reinigte. Da die Menschen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts noch in Kutschen von A nach B fuhren, sammelte die Emderin hauptsächlich Pferdeäpfel auf. Einen gewissen Geschäftssinn muss man der fleißigen Frau attestieren, denn sie verkaufte den Pferdemist als Dünger an die Landwirte in der Umgebung und besserte so ihren Lohn auf. Bezahlt wurde Peterke übrigens von den Emder Kaufleuten, deren Ladeneingänge sie sauber hielt.
Die Emder haben ihrer stadtbekannten Straßenfegerin 1986 ein Denkmal errichtet. Mitten in der Fußgängerzone erinnert ihr Abbild an die starke Frau, die nach ihrem Tod 1956 auf dem Friedhof in Borssum bei Emden bestattet wurde.
Erschaffen hat die überlebensgroße Bronzeskulptur nach einer Stiftung der Emder Sparkasse der Bildhauer Karl-Ludwig Böke (1927 bis 1966). Der gelernte Steinmetz aus Leer arbeitete seit 1948 als freischaffender Künstler. Das Störtebeker-Denkmal in Marienhafe und die „Spielenden Kinder“, eine Figurengruppe auf Borkum, stammen aus seiner Hand.
Ein Besuch bei Peterke lohnt sich. Der Legende nach soll es demjenigen, der an ihrem Besen reibt, Glück und Reichtum bringen.
Peterke Janssen de Boer – auch über 60 Jahre nach ihrem Tod ein Vorbild. Denn was früher Pferdeäpfel waren, das sind heute Plastikflaschen und McDonalds-Tüten. Emder, haltet eure Stadt sauber!
Adresse Große Straße 13, 26721 Emden Anfahrt Über A31/B210 bis Emden-Stadtmitte
Öffnungszeiten Jederzeit zugänglich
Unser Tipp Wer mehr von Karl-Ludwig Böke sehen möchte, der findet am Ratsdelft die Skulptur der „Jantje Viss“. Das hübsche, zierliche Fischermädchen erinnert an die Bedeutung der Heringsfischerei für die Stadt Emden.
Bildquelle: https://www.oz-online.de/media/webartikel/1293584/big/a4576620f248f33ca96a-39189f40d8ebc6db.jpg

Leseprobe aus dem Buch
111 Orte in Ostfriesland, die man gesehen haben muss
Erschienen im Emons-Verlag, Autoren: Lena und Manfred Reuter
Land zwischen Teezeremonie und Energiewende
Ostfriesland. Weit mehr als schwarzer Tee und Windmühlen. Längst hat sich die Halbinsel im Norden der Republik zu einer Top-Urlaubsadresse etabliert. Und dennoch gibt es dort jenseits der Touristenattraktionen verborgene Orte, mystische Geschichten und kulturhistorische Schätze, die in ihren Bann ziehen. Ostfriesland ist vor allem wesentlich moderner und innovativer als sein Ruf. Moderne Häfen, erneuerbare Energien, mutige Start-Ups und pfiffige Freizeitangebote machen die Region zwischen Dollart und Jadebusen zu einem ebenso liebenswerten wie wertvollen Lebensraum

Lena Reuter, geboren 1985 in Aurich, kommt aus und schreibt über Ostfriesland. Unter anderem arbeitet Sie an Ihrem Krimi-Debüt und hat die 111 Orte- Reihe mit Büchern über Norderney und Aurich bereichert.
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