Wassersport in Ostfriesland – ein Erfahrungsbericht
Bei diesem Thema kann ich gar nicht anders – ich MUSS Ihnen jetzt von einem der kläglichsten Momente meines journalistischen Daseins erzählen. Im Zuge meines 16jährigen Wohnens auf Juist habe ich damals ja viel über mein Inselleben geschrieben – u.a. in einer Rubrik, die „Uta lernt…“ hieß und in der ich quasi hinter die Kulissen der „schönsten Sandbank der Welt“ schauen und erklären durfte, was im Hintergrund so alles passiert und wie das sandige Treiben im Verborgenen funktioniert.
Die Folge „Uta lernt… segeln“ war insofern schon als Desaster vorprogrammiert, als dass ich eine leichte bis schwere Himmelsrichtungsschwäche aufweise und gerne auch mal links und rechts verwechsele – aber ich schaffe es zumindest, einigermaßen geradeaus zu laufen.
Am Juister Hafen war ich angesichts meiner Lehrstunde anfangs noch voller Tatendrang, guter Dinge und guter Laune – und dass, obwohl ich in dem Neopren-Anzug aussah wie eine Krakauer-Bratwurst, die in ihrer Gummipelle zu lange auf dem Grill gelegen hat.
Meinem Lehrer Thomas, der normalerweise Kinder ab 8 Jahren das Segeln beibringt, war wohl schnell klar: das wird schwierig! Nachdem er mir nämlich zunächst erklärte, wie man das sogenannte „Opti“ (was aussieht wie ein zu heiß gewaschenes Segelboot) herrichtet und er mich mit Begriffen wie „Pinne“, „Gaffel“ und „Verklicker“ schon ziemlich bombardiert hatte, prasselten weitere fremde Begriffe auf meine armen Ohren ein: Backbord = links, Steuerbord = rechts, Luv = da, wo der Wind drauf trifft, Lee = die vom Wind abgewandte Seite, anluven = in den Wind segeln, abfallen = vom Wind weg segeln, Wende = das Boot in den Wind rein lenken und Richtung wechseln, Halse = Kurve aus dem Wind raus…
Nach dem Vortrag war es mucksmäuschenstill auf dem Bootsweg – nur eine einsame Möwe schrie ihr Klagelied – und alle Beteiligten schauten mich erwartungsvoll an.
„Ääääääh…ja, also… puh, keine Ahnung, aber lass man losfahren jetzt!“ war da mein naiver Vorschlag und noch ehe weiter nachdenken konnte, saß ich auf der Luv-Seite – also da, wo einem der Wind ordentlich die Frisur versaut. Glücklicherweise hatte sich ein Segelschüler eingefunden und sich bereit erklärt, sich mit in den Opti zu hocken und mir Anweisungen zu geben. Ich verdanke Hendrik mein kleines Leben!
Man hätte echt einen Film drehen sollen, wie ich mit dem armen Jungen im Boot verzweifelt versucht habe, nicht zu kentern, das Boot in den Griff zu kriegen, nichts zu rammen und nicht zu ertrinken. Ich höre Hendrik heute noch brüllen: „So, jetzt mal ne Wende…neee, Pinne in die andere Richtung… Schot ziehen… nicht die Pinne loslassen!… Achtung, der Baum!!!…Äh, Du siehst das andere Schiff da, oder?…Jetzt mach mal ne Halse… okay, dann doch wieder ne Wende…UTA, nicht die Pinne loslassen!!!…So, anluven…äh, IN den Wind segeln… äh, der Wind kommt von DA…!“
Und von mir kam die ganze Zeit nur: „Wie?… Ach so, ja… entschuldige!… Hä? Oooooh, entschuldige!…“
Es war eine Qual – und am Ende des Trips hat die erschöpfte Krakauer erst mal den heiligen festen Boden geküsst!
Ihre nass-machenden Freizeitangebote in Ostfriesland
Sie machen da bestimmt eine viel bessere Figur und Ostfriesland bietet Ihnen da ein wahres Paradies: denn neben plattem Land, vielen grünen Wiesen und toller Moorlandschaft bietet die Region natürlich vor allem ganz viel Wasser: die Nordsee, viele Flüsse und Binnenseen.

Surfen, Kiten und Wasserski in Ostfriesland
Wenn der Wind tobt und das Meer ordentliche Wellen schlägt, dann schlägt das Herz eines jeden Surfers höher. Kitesurfen ist in den letzten Jahren zum absoluten Must-do geworden – die Surfschulen in Ostfriesland bieten zudem meist das klassische Windsurfen und Stand Up Paddling (SUP) an. Letzteres ist ja seit einigen Jahren zu der beliebtesten Trendsportart auf dem Wasser avanciert. Der Sportler steht dabei in aufrechter Haltung auf einem großen Surfbrett und sorgt mit einem langen Paddle für den Vortrieb. Das macht zum einen ganz viel Spaß – es schult aber auch ungemein den Gleichgewichtssinn und ist ein sehr effektives Training.
Klar, dass fast jede ostfriesische Insel ihre eigene Surfschule hat: auf Langeoog, Baltrum, Borkum, Juist, Norderney und Spiekeroog kann man sich mit Hilfe geschulter Lehrer getrost in die Brandung stürzen. Und auch das Festland lockt mit zahlreichen Möglichkeiten, das Surfbrett mal unter den Füßen zu spüren: Norddeich, Neuharlingersiel, Südbrookmerland und Horumersiel Schillig – um nur einige zu nennen. Teilweise kann man hier auf den Binnenseen auf Wasserskiern seine Runden „am Kabel“ drehen.
Hinweis: Mit Eurer OSTFRIESLANDCARD bekommt Ihr bei der Surfstation Norddeich einen tollen Rabatt. Details dazu findet Ihr hier.
Angeln
Etwas gemächlicher geht es hier zu: im wasserreichen Ostfriesland bieten sich beste Bedingen, um sich sein Abendessen zu fangen. Es gibt wohl kaum ein fischreicheren Landstrich in Deutschland: Aal, Hecht, Karpfen, Barsch, Zander, Weißfisch und Schleie schwimmen hier teilweise nett beisammen und mit Flüssen, Kanälen, Seen, Kolken und Sieltiefs findet sich für jeden Angler der passende Fischgrund. Gute Fließgewässer sind beispielsweise die Große Norderbäke, die Harle, der Spetzerfehnkanal, der Sauter Kanal, die Werdumer Leide und der Nordgeorgsfehnkanal. Auch Hochseeangeln ist von einem Fischkutter aus möglich.
Und Ostfriesland bietet noch ein besonderes Phänomen: in den Flüssen Leda und Jümme machen sich Ebbe und Flut der Nordsee noch so stark bemerkbar, dass man hier eben auch Meeresfische am Haken haben kann. Der Tipp von Insidern lautet dabei: bei auflaufendem Wasser angeln, da die Fische dann wohl besonders gut beißen. In Detern kann man seinen Stolz über einen dicken Fang sogar publik machen, denn hier wird stets der „Fisch des Jahres“ prämiert. Einfach ein Foto vom Fang machen und mit den notierten Daten an den Fischverein Stickhausen schicken. Ich wünsche von Herzen „Petri heil!“
Segeln
Ich bin mir sicher – Sie werden sich nicht ganz so paddelig anstellen wie ich. Grundsätzlich gilt die Nordsee als eines der schönsten Segelreviere der Welt – aber auch als eine der anspruchsvollsten mit den Gezeiten, dem Watt mit seinen Strömungen und Untiefen und den gefühlt ständig wechselnden Winden. In zahlreichen Segelschulen kann man es dennoch lernen, selbst am Steuer zu stehen und sein eigener Kapitän zu sein. Oder man begibt sich eben an Bord eines erfahrenen Seglers und macht – zum Beispiel von Cuxhaven, Wilhelmshaven oder Bremerhaven aus – einen geführten Segeltörn mit.
Unser Tipp:
Seit 2016 gibt es mit der Wasserski- und Wakeboardanlage „North Bound Beach & Wake“ in Aurich einen großartigen Platz, um dort einen unvergesslichen Action-Sommertag zu erleben. Für jede Alterklasse und jedes Level wird vom Wasserskiing, Wakeborden, Wakeskaten und Kneeboarden einiges geboten. Um im Ortsteil Tannenhausen auf dem dortigen Badesee in entspanntem Ambiente sein Talent auf einem der Bretter zu versuchen, muss man mindestens acht Jahre alt sein und in freiem Wasser sicher schwimmen können. Ansonsten sind keine Vorkenntnisse erforderlich, Anfänger erhalten eine Einweisung durch sehr erfahrene Trainer. Ich bin dennoch sicher: ich würde sie definitiv an ihre Grenzen bringen… 🙂

Uta – ursprünglich eine jecke Niederrheinerin – ist auf der Nordseeinsel Juist entstanden, wo sie auch 16 Jahre lang gelebt hat. Sie bloggt also über ihre zweite Heimat Ostfriesland – und daneben auf Don´t forget to Hüpf.
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