Der größte Süßwassersee aller Nordseeinseln
Juist ist mit 17 Kilometern die längste der Ostfriesischen Inseln. Das Besondere am Eiland zwischen Borkum und Norderney: Sie ist autofrei. Zu Fuß und mit dem Fahrrad ist alles zu erreichen, Pferdekutschen prägen das Bild der Insel. Sie ersetzen motorisierte Untersätze in allen Bereichen, als Taxi, Transportwagen, Müllabfuhr. Ruhe und Entschleunigung auf Juist, ein bisschen wie in einer anderen Welt.
Dabei prägten die Insel im niedersächsischen Wattenmeer der Nordsee stürmische Zeiten. Die Petriflut im Februar 1651 zerriss die Insel in zwei Teile. Genau an der Stelle des heutigen Hammersees. Die verheerende Sturmflut im 17. Jahrhundert traf die Küsten und Inseln von ganz Friesland, der Deutschen Bucht und dem Alten Land und kostetet neben riesigen Landverlusten auch bis zu 15.000 Menschen das Leben.
Das Naturdenkmal Hammersee im Westen der Insel Juist entstand letztendlich, als 1932 bei einer weiteren Sturmflut der nördliche Deich durchbrochen wurde. Zuvor hatten die Insulaner den etwa zwei Kilometer langen Durchbruch nach der Petriflut erst an der Südseite zugeschüttet und dann im Norden einen Sanddamm errichtet.
Doch das Wasser bannte sich seinen Weg und floss nicht mehr ab, der Salzgehalt ging im Laufe der Jahre immer weiter zurück und ließ einen Süßwassersee entstehen – den mit 17,3 Hektar Wasserfläche größten aller Nordseeinseln. Umgeben von Dünenketten ist er zu einem auf den niedersächsischen Inseln einzigartigen Biotop geworden. Insekten, Vögel und Kleintiere haben im See, dem umliegenden Schilfgürtel und dem angrenzenden Wäldchen, einem Naturschutzgebiet, ihren weitgehend ungestörten Lebensraum gefunden.
Der Hammersee hat übrigens nichts mit dem gleichnamigen Werkzeug zu tun. Sein Name stammt vom ostfriesischen Wort Hammrich, einer gemeinschaftlich genutzten Weidefläche, durch deren Überflutung der Hammersee letztlich entstanden ist.
Adresse Domäne Loog, 26571 Juist Anfahrt Fähre Norddeich-Juist, ab Anleger über Hafenstraße Richtung Hammerseestraße und Störtebekerstraße
Öffnungszeiten Jederzeit zugänglich
Unser Tipp In den Ostdünen der Insel verläuft der Otto-Leege-Pfad, ein ökologisch-künstlerischer Lehrpfad. Er ist nach dem ehemaligen Ersten Kommissar für Naturschutz in Ostfriesland, Otto Leege, benannt, der den Hammersee in den 1920er-Jahren bepflanzt hat.

Leseprobe aus dem Buch
111 Orte in Ostfriesland, die man gesehen haben muss
Erschienen im Emons-Verlag, Autoren: Lena und Manfred Reuter
Land zwischen Teezeremonie und Energiewende
Ostfriesland. Weit mehr als schwarzer Tee und Windmühlen. Längst hat sich die Halbinsel im Norden der Republik zu einer Top-Urlaubsadresse etabliert. Und dennoch gibt es dort jenseits der Touristenattraktionen verborgene Orte, mystische Geschichten und kulturhistorische Schätze, die in ihren Bann ziehen. Ostfriesland ist vor allem wesentlich moderner und innovativer als sein Ruf. Moderne Häfen, erneuerbare Energien, mutige Start-Ups und pfiffige Freizeitangebote machen die Region zwischen Dollart und Jadebusen zu einem ebenso liebenswerten wie wertvollen Lebensraum

Lena Reuter, geboren 1985 in Aurich, kommt aus und schreibt über Ostfriesland. Unter anderem arbeitet Sie an Ihrem Krimi-Debüt und hat die 111 Orte- Reihe mit Büchern über Norderney und Aurich bereichert.
Tipp aus 111 Orte in Ostfriesland: Der Hammersee
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