Norddeich – was ist los in dem kleinen Ort an der Nordseeküste
Im ostfriesischen Platt heißt es – wie immer schöner und uriger klingend Noorddiek, aber man kann daraus ja auch schon gut den mehr verwendeten Namen Norddeich raus hören. Es handelt sich bei dem Ort um einen Stadtteil von Norden im Landkreis Aurich auf einer Fläche von 10,43 Quadratkilometern. In nördlicher Richtung wird Norddeich natürlich begrenzt, nämlich vom Weltnaturerbe Wattenmeer. Im Osten und Westen befinden sich die Stadtteile Oster- und Westermarsch, südlich beginnt dann bereits die Stadt Norden.
Bis heute ist die unmittelbare Umgebung des Ortes eher landwirtschaftlich geprägt – das war in der Vergangenheit noch viel deutlicher: zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestand Norddeich aus zwei Bauernhöfen und einem Wirtshaus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen dann viele Flüchtlinge aus den früheren Ostgebieten. Durch den Ausbau des Tourismus steigt die Einwohnerzahl weiter an (heute wohnen hier etwa 1700 Menschen) und seitdem Norddeich ein „staatlich anerkanntes Nordseebad“ ist und seit 2010 auch das Prädikat „Nordseeheilbad“ erlangte, verbringen auch immer mehr Touristen hier ihren wohlverdienten Urlaub. Denn man kann auf der Kur- und Strandpromenade, dem Seekurgarten und im Wellenpark wunderbar spazieren gehen. Wer etwas schneller unterwegs sein möchte oder ein wenig lauf-faul ist, der kann sich beim Segteam Norden diese kultigen Elektroroller ausleihen. Nach einem kurzen Fahrsicherheitstraining geht es dann nahezu schwebend durch die salzige Nordseeluft. Besitzer der OSTFRIESLANDCARD erhalten hier 20% Rabatt bei der Vermietung und bei geführten Touren.
Natürlich darf man nicht unerwähnt lassen, dass vom Hafen Norddeich Mole jährlich über 2 Millionen Menschen mit den Fähren der Reederei Norden-Frisia zu den ostfriesischen Insel Juist und Norderney gelangen. Mit diesen Zahlen zählt Norddeich nämlich immerhin als drittgrößter Personenhafen Deutschlands.
Doch der Ort selber hat eben auch so einiges zu bieten – gerade Familien kommen in dem kleinen Küstenort durchaus auf ihre Kosten und können hier allerhand Spannendes und Tages-füllendes erleben:
Sehenswertes in Norddeich
Seehundstation Nationalpark-Haus
Die Idee kam zwei Norder Jägern bereits Ende der 60er Jahre: man bräuchte eine Aufzuchtstation für verwaiste Seehunde. 1971 war es dann soweit: die erste Seehundstation wurde mit viel persönlichem Einsatz und viel Liebe mit dem Ziel erbaut, die Tiere und ihren Lebensraum zu erforschen und den bereits zu diesem Zeitpunkt zurückgehenden Bestand zu schützen. Mit der großartigen Aufwertung des Wattenmeeres als Nationalpark, dann als Biosphärenreservat und seit 2009 auch als Weltnaturerbe wurde die Seehundstation auch als Nationalparkzentrum mit einem umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot rund um die Artenvielfalt des einzigartigen Lebensraums ergänzt. Besonders beliebt sind aber natürlich die Kegelrobben- und Seehundwelpen, die nach dem Verlust der Mutter in der Seehundstation aufgenommen, aufgezogen und später dann wieder in die Nordsee zurück gebracht werden. Wie der allererste großgezogene und wieder ausgewilderte Heuler „Jan“ erhalten alle elternlosen Tiere von den Mitarbeitern einen Namen und man kann diesen bei der Fütterung und Pflege mehrmals täglich zuschauen.
Mit Deiner OSTFRIESLANDCARD erhältst Du 1€ Rabatt auf den regulären Eintrittspreis (sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern).
Waloseum
Quasi der große Bruder der Seehundstation liegt im Ortsteil Osterloog und informiert die zahlreichen Besucher über die tierischen und pflanzlichen Bewohner der Nordseeküste. Hier lernt man ganz viel über die umfangreiche Vogelwelt, aber selbstverständlich auch über die nasse Wohnstube von Seesternen, Muscheln, Wattwürmern usw. Im Mittelpunkt und magischer Anziehungspunkt ist das präparierte Skelett eines 15 Meter langen Pottwal-Bullens, der vor 20 Jahren vor der Insel Norderney strandete. In der Mitmach-Ausstellung kann man den Gesängen der Wale lauschen, mit ihnen durch die Zeit reisen und phantastische Eindrücke aus ihrer Welt bekommen.
Außerdem befindet sich hier die Quarantänestation der Seehundstation, in der die größten Raubtiere Deutschlands tierärztlich behandelt und beobachtet werden, bevor sie zu ihren Kollegen/innen gebracht werden können.
Auch hier erhaltet Ihr mit dem Vorzeigen des OSTFRIESLANDCARD einen Rabatt in Höhe von 1€ auf jede Eintrittskarte.
Funktechnisches Museum Norddeich Radio
Als die „Funktelegrafenstation Norddeich” 1907 den „allgemeinen öffentlichen Seefunkverkehr” aufnahm, ahnte noch niemand, welche Bedeutung diese Station für die Seeschiffahrt einmal haben sollte. Lange Zeit galt anschließend nämlich der Name „Norddeich Radio“ als Ansprechpartner in Not- und Gefahrensituationen auf See und bedeutete für die Seeleute die oft einzige Verbindung zu ihrer Heimat und lieben Angehörigen.
Im Museum kann man sich verschiedenste Geräte, die zum Teil noch funktionsfähig sind, anschauen. Sehr spannend ist ein Film, der die Geschichte von Norddeich Radio sehr anschaulich zusammenfasst. Besonderes Highlight: wer eine gültige Amateurfunklizenz besitzt, kann in den Räumlichkeiten in Ruhe seinem speziellen Hobby nachgehen.
Als Besitzer einer OSTFRIESLANDCARD erhältst Du 25% Rabatt auf den Eintritt.
Was man auf jeden Fall ebenfalls in Norddeich besuchen sollte
Ocean Wave
Das mehrmals umgebaute Meerwasserwellenbad ist von seiner Architektur einem großen Passagierschiff angelehnt. Es verfügt über annähernd 950 Quadratkilometer Wasserfläche mit viel Badespaß und einem ebenfalls sehr großen Saunabereich, in dem man wunderbar entspannen kann.
Surfschule Norddeich
Sie gilt als das größte Wassersportzentrum an der Nordsee und bietet Kurse im Kitesurfen, Wingfoilen, Windsurfen, Stand up Paddeling, ATB Landboarding und Kajak an. Ab dem 01. April beginnt die Saison 2024 dort am Norddeicher Strand. OSTFRIESLANDCARD-Besitzer/innen erhalten in mehreren Bereichen einen Rabatt.
Drachenfest am Meer
Regelmäßig über das Christi Himmelfahrtswochenende findet auf der passenderweise betitelten Drachenwiese zwischen Hafen und Strand das Norddeicher Drachen- und Windspielfestival statt. Neben vielen Aktionen für die ganze Familie liegt das besondere Augenmerk auf dem Spektakel der Flugkünste von über 100 professionellen Drachensportlern, die besonders abends mit beleuchteten Flugkörpern und speziellen Effekten großen Staunen hervorrufen.
Wikingerfest am Meer
Auf der gleichen Wiese findet jährlich ein viertägiger Markt mit einem von der Wikingerzeit geprägten Ambiente statt, mit dem an die Schlacht von Hilgenriedersiel erinnert wird, bei der die Friesen ihre Feinde aus dem hohen Norden entscheidend besiegten. Das Lager umfasst über 50 Zelte und beherbergt in dieser Zeit viele Darsteller in entsprechenden mittelalterlichen Kostümen, die einen in diesem Jahr vom 01. bis zum 04. August eine einmalige Zeitreise ins 9. Jahrhundert bieten.
Unser Tipp:
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und Norddeich mal einen kürzeren oder längeren Besuch abstatten möchte, dem kann ich folgende Übernachtungsmöglichkeiten ans ostfriesisch-freundliche Herz legen:
Das Hotel Regina Maris liegt an der autofreien Kurpromenade und ist somit die Strand-nächste Unterkunft im Ort. Hier kann man den ereignisreichen Tag wunderbar im hauseigenen Restaurant, in der Lounge oder im Wellnessbereich ausklingen lassen. Wenn man hier mindestens 7 Nächte verbringt, erhält man vom Hotel die OSTFRIESLANDCARD für ein weiteres Jahr geschenkt.
Das Hotel Fährhaus prägt mit seinem Rundbau das Gesicht des Norddeicher Hafens und bietet mit seinen 4 Sternen alles, was man für einen tollen und erholsamen Aufenthalt braucht. Auch hier erhält man die OSTFRIESLANDCARD für ein weiteres Jahr gratis dazu, wenn man mindestens 5 Übernachtungen bucht.
Uta – ursprünglich eine jecke Niederrheinerin – ist auf der Nordseeinsel Juist entstanden, wo sie auch 16 Jahre lang gelebt hat. Sie bloggt also über ihre zweite Heimat Ostfriesland – und daneben auf Don´t forget to Hüpf.
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