Kaffee und Kuchen im ehemaligen Bunker
Frische Nordseekrabben, Pasta Pesto oder Friesenpfanne? Danach warmer Schokokuchen, Rumtopf und Milchkaffee, oder doch lieber ein kühler Mojito? Klingt ja nicht allzu schlecht. Bekommt man auf Wangerooge sogar zusammen mit Aussicht aufs Meer und auf ziemlich geschichtsträchtigem Grund.
Das Café Pudding ist vor allem bekannt für seine Kuchen und Torten aus eigener Herstellung. Es ist schon seit 1946 im Besitz der Familie Folkerts. Damals pachtete die erste „Pudding-Generation“ den ehemaligen Bunker auf der runden Stranddüne, entmilitarisierte die Wände und richtete 1948 einen Kiosk für Kuchen und Eis ein. Ja, richtig gelesen, das Gebäude „Café Pudding“ war ursprünglich ein Bunker mit Funkmessgerät. Wangerooge fungierte im Zweiten Weltkrieg als Vorposten für den Kriegshafen Wilhelmshaven. Seit 1949 ist der Kiosk nun schon ein Café. Der Bunker wurde umbaut, ist aber nach wie vor komplett erhalten.
Das Café Pudding hat sich im Laufe der Zeit zum Wahrzeichen der ostfriesischen Insel entwickelt. Und das liegt nicht nur seiner bewegten Vergangenheit, dem langjährigen Familienbesitz und dem leckeren Kuchen, sondern auch an der markanten Lage: Es befindet sich zentral zwischen Inseldorf und Strand, genau auf einer runden Düne und dadurch erhöht mit Blick auf das Wattenmeer auf der einen und den alten Leuchtturm auf der anderen Seite.
Stellt sich noch die Frage, woher der Name „Pudding“ kommt. Der hat, auch wenn es im Café auch Schokopudding mit Vanillesoße gibt, nichts mit der süßen Nachspeise zu tun. Die Düne war schon immer ein beliebtes Ziel von Spaziergängern. Einmal die Straße aus dem Ortskern Richtung Strand gehen, um die Düne und zurück – diese Runde bot sich auf Wangerooge einfach an. In Norddeutschland sagt man zum Spazieren auch „Ne Runde um den Pudding gehen“. Und so ging man im wahrsten Sinne des Wortes um den Pudding, wenn man die Düne umrundete.
Adresse Zedeliusstraße 49, 26486 Wangerooge Anfahrt Mit der Fähre Harlesiel-Wangerooge, Inselbahn, auf Bahnhofstraße in Richtung Zedeliusstraße
Öffnungszeiten Ostern bis Ende Oktober, 12 – 20 Uhr
Unser Tipp: Sehenswert ist die Skulpturengruppe „Seehunde“ der Bildhauerin Judith von Eßen vor dem Café.

Leseprobe aus dem Buch
111 Orte in Ostfriesland, die man gesehen haben muss
Erschienen im Emons-Verlag, Autoren: Lena und Manfred Reuter
Land zwischen Teezeremonie und Energiewende
Ostfriesland. Weit mehr als schwarzer Tee und Windmühlen. Längst hat sich die Halbinsel im Norden der Republik zu einer Top-Urlaubsadresse etabliert. Und dennoch gibt es dort jenseits der Touristenattraktionen verborgene Orte, mystische Geschichten und kulturhistorische Schätze, die in ihren Bann ziehen. Ostfriesland ist vor allem wesentlich moderner und innovativer als sein Ruf. Moderne Häfen, erneuerbare Energien, mutige Start-Ups und pfiffige Freizeitangebote machen die Region zwischen Dollart und Jadebusen zu einem ebenso liebenswerten wie wertvollen Lebensraum

Lena Reuter, geboren 1985 in Aurich, kommt aus und schreibt über Ostfriesland. Unter anderem arbeitet Sie an Ihrem Krimi-Debüt und hat die 111 Orte- Reihe mit Büchern über Norderney und Aurich bereichert.
Tipp aus 111 Orte in Ostfriesland: Das Café Pudding
Frische Nordseekrabben, Pasta Pesto oder Friesenpfanne? Danach warmer Schokokuchen, Rumtopf und Milchkaffee, oder doch lieber ein kühler Mojito? Klingt ja nicht allzu schlecht. Bekommt man auf Wangerooge sogar zusammen mit Aussicht aufs Meer und auf ziemlich geschichtsträchtigem Grund.
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